MARIA LETTBERG wurde in Riga als Tochter eines Universitätsprofessors für russische Literatur und einer Mathematikerin geboren. Seit ihrem siebten Lebensjahr ist ihr Leben auf das Engste mit ihrem Instrument verbunden. Bereits mit neun Jahren debütierte sie mit dem Zweiten Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven. Sie ist schwedische Staatbürgerin und lebt in Berlin.
Maria Lettbergs Talent wurde früh erkannt und gefördert; von der zentralen lettischen Eliteschule Emīls Dārziņš für musikalisch begabte Kinder ging sie direkt an das Petersburger Konservatorium, wo sie auf dem Weg zu ihrem mit Auszeichnung abgelegten Konzertexamen entscheidende Schritte zur Herausbildung ihrer Pianistenpersönlichkeit machte, fundiert durch die Herausbildung einer virtuosen Technik.
Aus persönlichen und musikalischen Erwägungen heraus entschied sie sich dagegen, ein schmales Repertoire zu perfektionieren und in der Wettbewerbsarena ihr Glück zu suchen. Sie nutzte stattdessen die durch Stipendien gewonnene Freiheit, um ihren musikalischen Reifeprozeß mit weiteren Studien (Königliche Musikhochschule in Stockholm; Sibelius Akademie, Helsinki), individueller Programmwahl und Meisterkursen voranzubringen. So erweiterte sie die Breite ihres Repertoires, vor allem aber vertiefte sie ihre musikalischen Interessen. Wichtige Lehrer waren Tatjana Zagorovskaja, Andrej Gavrilov, Paul Badura-Skoda, Menachem Pressler, Emanuel Krasovsky, Roland Pöntinen und Matti Raekallio.
Eines der wichtigsten Ergebnisse dieses Weges ist – neben Solorezitalen, Orchester- und kammermusikalischen Auftritten, Radio- und Fernsehsendungen – die im Herbst 2007 vorgelegte Aufnahme des gesamten Solo-Klavierwerkes von Alexander Skrjabin.Durch die mit ihrer Arbeit an Skrjabins Klavierwerk verbundenen Konzerte und Aufnahmen, die in einer Kooperation zwischen Deutschlandfunk Kultur und Capriccio entstanden, wurde Maria Lettberg einem größeren Publikum bekannt. Die positive Erfahrung mit der intensiven, auch forschenden Durchdringung des Werkes von Skrjabin motivierte Maria Lettberg dazu, die Entdeckung und kreative Wiederbelebung der Werke wichtiger, sie interessierender Komponisten durch Aufnahmen weiterzuverfolgen.
Zu ihren Einspielungen, die diesem Credo folgen, gehören Klavierkonzerte und Kammermusik von Alfred Schnittke, die sie mit Ewa Kupiec und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Frank Strobel sowie mit dem Petersen Quartett aufnahm. Es folgten Klavierwerke des finnischen Komponisten Erkki Melartin, Klaviertranskriptionen von Orchesterwerken, die unter dem Titel „Der Zaubergarten“ die russische Märchewelt in musikalischer Form erkundeten, Werke von Messiaen, Liszt, Kelkel und Banter, die Maria Lettberg als Hommage zu Skrjabins hundertstem Todestag auswählte. Ihre aktuelle CD präsentiert die Klavierkonzerte von Zara Levina. Mit dieser CD ist sie für den Grammy 2018 als „Best Classical Instrumental Solo“ nominiert.
Die aus den Aufnahmen herrührenden frischen Impulse bereichern Maria Lettbergs Repertoire. Auf der Basis von bevorzugten Komponisten wie Brahms, Schumann, Liszt, Chopin, aber auch Ravel und Debussy, Schnittke und andererseits Bach – natürlich auch Skrjabin – entstehen interessante Konzertprogramme mit virtuosen Elementen, aber auch von hoher Musikalität.
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